Videos zu erstellen ist nicht aufwändig!
Ein bisserl Vorbereitung schadet aber nicht.
Natürlich gibt es Naturtalente, die einfach so drauflos reden können und ein Video in einem Stück aufnehmen.
Die wenigsten können das, weil auch ein bisschen Angst mitspielt.
Das muss nicht sein!
Es ist wie mit dem Vortragen vor Menschen: Da draußen weiß keiner, was du genau sagen wolltest, ob du einen Satz ausgelassen hast. Ob du mehr umherschwafelst als geplant oder ob du Infos weglässt, die du eigentlich unbedingt einbauen wolltest.
Textliche Vorbereitung:
Vor der Aufnahme eines Videos solltest du dir den Text zurecht legen.
Für gut Textgestaltung gibt es Hilfe und Anleitung.
Der wichtigste Grundsatz ist aber: Sprich so, wie du dir am Leichtesten tust.
Wenn du dich verstellst, wirkst du schnell künstlich und nicht mehr authentisch.
Das merkt man als Zuhörer oder Zuhörerin!
Schreib dir also vor der Aufnahme zusammen, was du grob sagen willst.
Tipps für die Textgestaltung von Videos:
Nachfolgend ein paar grundlegende Tipps, wie der vorbereitete Text verfasst sein soll:
- Versuche so zu schreiben, wie du reden würdest.
- Baue keine komplizierten Konstrukte, die du im realen Leben nicht verwenden würdest.
- Über einen Text kann man nochmal drüberlesen, gesagtes ist gesagt und wird vom nächsten Gesagten verdrängt.
- Halte die Sätze daher eher kurz.
- Erzeuge keine verschachtelten Sätze, denen man schwer folgen kann.
- Erzeuge klare Aussagen mit Inhalten.
- Wenn geht, sollte pro Satz nur eine wichtige Information transportiert werden.
- Wenn du ein humoriger Typ bist, dann lasse das in den Text miteinfließen, aber zielgruppengerecht!
- Verwende das Aktiv mehr als das Passiv. Aktiv wäre: „Ich sage einen Satz“. Passiv wäre: „Ein Satz wird von mir gesagt“.
- „Tunwörter“, also Verben sollten im Vordergrund stehen. Ich tue etwas, ich erlebe etwas, ich erzeuge etwas.
- Nomen, also „Sachwörter“, sind nicht so wichtig.
- Zahlen nur dort verwenden, wo unbedingt notwendig.
- Zahlen veranschaulichen, also nicht etwas ist 3cm groß, sondern es ist so groß wie ein Tischtennisball. Das erzeugt Bilder im Kopf.
- Zahlen anders darstellen, also statt 25% zu sagen, verwendet man „ein Viertel“.
- Fachbegriff erklären, aber das kommt auch auf die Zielgruppe an.
- Dennoch: So einfach wie möglich reden, auch im Fachbereich – falsa demonstratio non nocet würde der Jurist sagen ;p
- Wiederholungen sind gut, da wir dadurch das Gesagte zusammenfassen und in Erinnerung rufen!
- Sätze immer wieder laut vorlesen um selbst ein Gefühl zu bekommen, wie einfach der Text von den Lippen geht.
Es gibt für alles einen Fachmann und eine Fachfrau
Das hier geschriebene hab ich mir natürlich nicht aus den Fingern gesogen.
Eine interessante fortführende Literatur ist zb die Arbeit von Steve Niewisch mit dem Thema „Schreiben fürs Hören“